AGRAGlyphosat, Insektenschwund. Was kommt danach?

So langsam muss man sich das fragen. Die mediale Darstellung lässt Raum für alles. Selbst den größten Unsinn. Es werden Ergebnisse zitiert, die keine sind, es werden Abfolgen konstruiert die nicht zutreffen. Kaum einer der Autoren kann einschätzen, wie groß die Maßeinheiten sind mit denen gewirbelt wird. Am Besten alles wird miteinander vermengt. Dann bleibt was beim fachunkundigen Leser haften.
Einmal im Jahr darf Glyphosat auf dem Feld ausgebracht werden. Nach drei Stunden ist es von der Pflanze aufgenommen. Und schon soll danach eine Katastrophe eintreten. Womöglich noch die Insekten verschwunden sein? Niemals wird Glyphosat flächendeckend auf ganze Landschaften ausgebracht. Unsere Pflanzen und Tierarten haben Kriege, Katastrophen und Eiszeiten überstanden. Da soll der gebildete Mensch es schaffen, und ohne die Absicht dazu zu haben. Landwirte leben von , mit und in der Natur. So dumm, sich die eigene Lebensgrundlage zu zerstören ist keiner davon. Wohl aber die, die das ständig behaupten.
Vor seinem Einsatz wurde der Wirkstoff geprüft. Auch sein Verhalten im Boden mittels radioaktiven Isotopen. Jetzt erfindet man an der Uni Rostock das Fahrrad neu und untersucht das Gleiche noch mal, über 30 Jahre später. Man kann die Ergebnisse noch nicht verstehen, aber in den Medien taucht es schon auf, es könnte, es wäre…. und der Nabu freut sich. Das hat mit Wissenschaftlichkeit nicht gemein. Was nicht passt wird passend gemacht. Schlagt die Bauern so die Losung.
Stimmt, ums Geld geht es. Aber bei den uns bekämpfenden Verbänden. Die Spendenfreudigkeit muss doch erhalten bleiben. Nicht, dass die Spender merken, eigentlich werden sie ja nur ausgenutzt. Egal, wie sie heißen diese Verbände Nabu, Peta, Greenpeace… Bedauerlich, dass ein so hohes Gut wie unsere Umwelt dafür herhalten und mit sich Schindluder treiben lassen muss. Konkret bewiesen wurde noch nie etwas. Wenn die Vögel von Insekten leben, dann bräuchte der Landwirt keine Pflanzenschädlinge vernichten. Aber diese will wohl kein Vogel fressen. Wohl aber Fressfeinde, andere Insekten, aber die trifft die Schädlingsbekämpfung nicht. Nur die, die an der Kulturpflanze fressen. Was daran schlecht sein soll? Warum man dann eine Saatgutbehandlung bei Raps verbietet und uns Landwirte deshalb zwingt eine zusätzliche Insektizidspritzung zu verabreichen mag verstehen wer will. Die Erdflöhe frisst leider kein Vogel. Und wir wollen uns den Raps nicht vom Erdfloh auffressen lassen.
Trotzdem gibt es die dargestellten massiven Rückgänge an Insekten und Vögeln. Da wurde behauptet, die Landwirtschaft sei schuld am Rückgang der Rotmilane. Wenn man nur dort sucht, wo man will, mag sein. So der Hakel. Aber man vergisst, dass in unmittelbarer Nähe zwei Abdeckereien zu DDR-Zeiten betrieben wurden, wie auch in den Dörfern Misthaufen waren, wo manch totes Tier hingeworfen wurde. Nun ist das alles weg, da musste sich der Milan umorientieren. Das hat er mit Erfolg, nun nachdem die Küchenabfälle im Hausmüll landeten war es die Mülldeponie. Heute sind die Milane in Warnstedt/Westerhausen und nisten im Westerhäuser Bruch. Sie waren nie weg, sind nur woanders. Aber diese Erkenntnis war nicht gewollt, die Landwirtschaft wollte man treffen und Geld vergeudet wieder Ackerfutterbau zu betreiben. Geholfen hat es nicht. Geld war aber weg. Aber dem Strategen, der den Unsinn ausgedacht hat, hat es zur Promotion verholfen. Vier Hobbyornithologen untereinander.
Ebenso verhält es sich mit den Wölfen. Nur missionarischen Eifer und völliges Verkennen der Meinung des Volkes ist zuzuschreiben, dass wir diese Situation jetzt haben. Der Widerstand und die Unzufriedenheit, ja Wut wächst. Ausdruck dessen sind auch die Wahlerfolge der AfD in Ostsachsen.
Schuld ist die „Agrarlandschaft“! Nicht bewiesen, aber stur und steif behauptet. Haben wir nicht noch viel mehr Landschaften wie den Wald, urbane Lebensräume, Auen und Flusslandschaften… Lebensräume die auch voller Leben stecken. Umso verwunderlicher ist, dass die Bewahrung des Ackers vor dauerhaften Entzug durch Besiedelung und Verkehr völlig ohne Bedeutung zu sein scheint. Das scheint solche Strategen nicht zu stören. Riesige Industriekomplexe sind normal. Man möchte ja nichts vom Wohlstand missen. Aber in der Landwirtschaft „Massentierhaltung“ und „industrielle Landwirtschaft“ verteufeln. Unfähig zu erkennen, oder das gar zu wollen, dass in artgerechter Tierhaltung und im umweltschonenden Ackerbau heute Riesenfortschritte erreicht worden. Die, die da groß reden, wissen nicht was sie da sagen. Es betrifft sie auch nicht. Aber andere wollen sie schulmeistern. So ist es, dass die Grünen in den Städten gewählt werden, am meisten in den Großstädten, dort wo der Bezug zum Land am geringsten ist. Und dann erdreisten sich die dann Gewählten, den ländlichen Raum regieren, ja missionieren zu wollen. Die Agrarwende muss her!! Unwillkürlich erinnert man sich an das Mittelalter mit Hexenprozessen und Verfolgungen anderer Religionen. Eiferer sind am Werk.
Dann darf man sich auch nicht wundern, dass die Schafbestände rückläufig sind. Kein Schäfer hat Lust seine Tiere dem Wahn, Luchs und Wolf wieder anzusiedeln, zu opfern. Und so ist es nun, dass das zweitälteste Naturschutzgebiet Deutschlands, die Teufelsmauer nicht mehr ihrem Schutzziel entsprechen kann. Seit 1991 wurde nicht mehr regelmäßig mit Schafen und Ziegen behütet. Mehr noch, einem Ziegenhalter wurde Geld gestrichen, weil er Flächen dreimal statt zweimal behütet hat. Dass denen dann die Lust vergeht, sich dieser Willkür auszusetzen ist wohl verständlich. Und der Staat ist unfähig gegenzusteuern. So greift eins ins andere und wir werden mal vor einem Scherbenhaufen stehen.

Dr. Albrecht Kloß