Offener Brief an Landwirte und Betriebe

 

Werte Kollegen,

wir erleben, dass wir zunehmend nicht mehr hinnehmbaren Einschränkungen unserer landwirtschaftlichen Tätigkeit ausgesetzt sind.
Und noch weiter werden, vieles ist auch nur vertagt. Es besteht bald real die Gefahr, dass eine ökonomische Landbewirtschaftung zunehmend unmöglich wird.
Ganze Fruchtarten sind betroffen. Bestes Beispiel das Erbsen-Pflanzenschutzverbot. Ein Parlament beschließt, entgegen der Mahnung der Wissenschaft. Inkompetenz und Ideologie beherrschen die Agrarpolitik. Und das alles ohne spürbare Gegenwehr, Gegenwehr der berufsständischen Vertretungen, ja auch von uns allen. Wir sind wie fromme Lämmer mit denen man alles machen kann. Ängstlich, feige, untertänig. Wir sollten uns eigentlich schämen. Und nun werden den Preis dafür zahlen müssen. Blind und voller Neid und Missgunst finden wir zu keiner Gemeinsamkeit. Trotz dreifacher Größe kommt hier nicht mal ein Bauernball mehr zustande. Quedlinburg allein hat Dorfsäle gefüllt.
Noch schlimmer, uns hört keiner mehr zu. Hochtrabendes Geschwafel und Selbstbemitleidung will keiner hören. Wir sind zu Verlierern abgestempelt. Selbst auf den Dörfern versteht man uns nicht mehr. Wie weit soll es denn noch kommen?
Noch schlimmer ist die Gleichgültigkeit selbst unter den Betriebsleitern. Als damals Unterschriften gegen die Zerstörung des Ackers gesammelt wurden, fast die Hälfte vom gesamten Harzkreis kamen aus unserem Betrieb. Dabei ging es um Acker!!! Das wofür man sich sonst prügelt!!!
Die Tage wurde ich von außen angesprochen doch anzufangen und Gleichgesinnte zu versammeln. Wer will denn sich als Nichtlandwirt für uns einsetzen und wir machen es nicht mal selbst? Wohl verständlich.
Vielleicht habe ich euch selbst angesprochen, und vielleicht wird der Aufruf weitergereicht an weitere Gleichgesinnte, die ihr kennt. Es wird Zeit.

mit freundlichen Grüßen
Dr. Albrecht Kloss